Jahresanschlusskonzert am 14. Dezember 2010

Ein bunter Reigen aus traditionellen Weihnachtsliedern
âWillkommen im neuen Schulhaus!â Mit dieser frohen Botschaft und die Aussicht auf eine deutlich verbesserte Akustik konnte Elmar Gerhart als stellvertretender Schulleiter mehrere hundert Gäste in der nun schalloptimierten Aula begrüßen. Die Bühnendeko, ein stilisierter Weihnachtsbaum mit blauen LED-Kerzen, versprach, was die Musik-AG der Unter- und Mittelstufe mit einem Weihnachts-Medley klangfarbenfroh einlöste: Gestützt von Marianne Santamaria am Klavier, erklang vokal und instrumental (Blockflöten, Xylophon, Gitarre und Boomwhacker) vom traditionellen âGloria in excelsisâ bis zum âFröhliche Weihnacht überallâ ein buntes Liederbündel.

Danach marschierte, anmoderiert von Florian Reitz, das rotnasige Renntier Rudolph auf die Bühne, diesmal im Boomwhacker-Sound von RK-Stomp (Leitung Anne Weber). Diese röhrenförmigen Instrumente sind tonal gestimmt, erzeugen beim Anschlagen aber gleichzeitig einen rhythmischen Effekt. Noch reduzierter agierte der âStraßenkehrerâ: Gestoßene, geklopfte und gefegte Besen, auf verschiedene Gruppierungen im âOrchesterâ verteilt, zeigten, wie man einen simplen 4/4-Takt durch unterschiedliche Dynamik und variierte Rhythmik zu einem höchst vergnüglichen Hör-Schau-Spiel gestalten kann.

Flott, mitreißend, auf einer ganz großen Sympathie-Welle surfend der Musikkurs 12/13, geleitet wieder von Anne Weber. Mit âBarbara Annâ, dem Beach-Boys-Evergreen, wurde der Funke zum Mitklatschen gezündet.

Hohe Qualität besaßen ausnahmslos alle solistischen Beiträge, äußerst kompetent von Anne Weber (p) begleitet. Den Anfang machte Mical Isayas, die sich dem rhythmisch und harmonisch anspruchsvollen âFlaws and Allâ von Beyoncé stimmlich voll gewachsen zeigte. Das Duo Berin und Berkan Can gestaltete Evanescences âMy Immortalâ von zart-gefühlvoll bis hochdramatisch, Berin dabei diese Ballade in den Höhen glasklar intonierend und adäquat von ihrem Bruder am Klavier unterstützt. Golshan Boroshakis Auftritt - ganz in Schwarz gekleidet - mit Christina Aguileras Liebeslied âBeautifulâ war raffiniert gestaltet: Blieb das Mikro bei den einleitenden Passagen zunächst auf dem Stativ, wurde es mit zunehmender Dynamik von Musik und Körper in die Hand genommen. Ihre Stimme kann Golshan zart, aber auch kraftvoll und in der Kopfstimme sauber einsetzen.

Was passieren kann, wenn der Weihnachtsmann seinen Job mehr liebt als seine Ehefrau, die seit Jahren schon keinen Geburts- oder Hochzeitstag mehr feiern konnte, präsentierte der bilinguale Kurs Darstellendes Spiel (Leitung Jana Reimer) auf hohem Niveau in englischer Sprache. Der von der frustrierten Ehefrau besorgte Ersatz-Santa-Claus verteilt â nach reichlichem Alkoholgenuss â die Geschenke falsch: Plötzlich packen die bösen Kinder reichhaltigere Geschenke aus als die braven. Als der Weihnachtsstreit handgreifliche Formen anzunehmen droht, stellt ein gemeinsam gesungenes Weihnachtslied die Harmonie des Festes wieder her â und begleitete die Konzertgäste zu Glühwein, Obst und Gebäck, die der Freundeskreis der Rudolf-Koch-Schule im Foyer offerierte.

Statt des Pausengongs holte Moussas fulminantes Djembé-Solo die Besucher zum zweiten Teil zurück in die Aula.

RK-Swing, ein 10-köpfiger Mädchenchor unter Anne Webers Leitung am Klavier, beschwor gefühlvoll die nächtliche Dschungelatmosphäre von âCan You Feel the Love Tonightâ. Mit Zipfelmützen-Choreographie rockten anschließend die âJingle Bellsâ über die Bühne und lösten Beifallsstürme aus.

Fanny Mitelman realisierte, sich auf der Gitarre begleitend, mit großer persönlicher Ausstrahlung und Authentizität, fein und leise, aber auch druckvoll, James Morrisons âYou Make it Realâ. Ganz anders dann Thuy Linh Lyn in âOne Moment in Timeâ, dem Whitney-Houston-Klassiker: Eine reife, in allen Lagen klare, vibratoreiche Interpretation, bei dem die Zeit tatsächlich stehenzubleiben schien. Danach ein souliges Duett, bestehend aus Mical Isayas und China Ojujoh: âHe Loves Meâ, rauchige Stimmen in der Mezzo-Lage, dunkel timbriert; flexibel und spannungsvoll der Wechselgesang der Stimmen. Den richtigen Ton treffen dann auch â nach einem Gag mit einem zu ihrem Duettgesang unpassenden Stück â David Langner und Rafael Garrido-Onate mit âAmazedâ (Boyz II Men), einem gefühlsintensiven Liebeslied.

Martin Tragesers Oberstufenchor, eine a-capella-Formation, weckt vom Repertoire und von der stimmlichen Qualität Assoziationen zu Vorbildern wie den âComedian Harmonistsâ. Wie eine âSimple Melodyâ zu einem großen Komplex aufgebaut werden kann; welche intrikaten Rhythmen und verzwickten Harmonien in einem âParkplatzregenâ stecken können; wie eine solistisch geführte Sopranmelodie (Marlene Kerntke) in âSenzeninaâ schwerelos über einer unisono-Begleitung schweben kann â dieser Auftritt zeigte, dass sich der Chor gegenüber dem vergangenen Jahr von der stimmlichen Strahlkraft, Intonationssicherheit und sprachlicher Präzision nochmals verbessert hat.

Den âRausschmeißerâ machte die Schulband, verstärkt durch Ole Haubner (dr). Ein überaus gelungener Auftritt mit âVolume Iâ, Fee Angetter und Maxi Roemheld (voc), dem dann leider in wahrsten Sinne des Wortes die Spannung ausging: Die automatische Stromabschaltung im renovierten Schulgebäude ließ die lautstark geforderte Zugabe nicht zu. Dies beeinträchtigte aber keineswegs die gute Laune im Saal und bei Schulleiterin Christiane Rogler, die es âcoolâ fand und für die eklatant verbesserte Akustik die Bauleute lobte. Zusammen mit Freundeskreis-Vorsitzendem Jörg Schickedanz verteilte sie Lob- und Dank-Nikoläuse an die Musiklehrer, die Dekoverantwortlichen Sabine Holler und Petra Wenig-Wefers und die Tontechnik-AG unter Florian Reitz.

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