Tagesbericht: Mittwoch, 11. Januar 2012

Wir bereiten die beiden Themen vor: Verkehrsproblematik in Istanbul und Archäologische Funde beim S-Bahn-Bau: Wer stellt die Fragen, wer protokolliert, wer notiert Ambiente und Stimmung, wer fotographiert? Dann kommen unsere Partner (Ecem wird heute 18 Glückwunsch!) und die Sonne scheint ( ...), aber nur um sich zu verabschieden, wie wir noch nicht ahnen können!). Wir haben noch eineinhalb Stunden Zeit, um unsere Fragen und Rollen zu koordinieren, um unsere Recherchen sorgfältig vorzubereiten.

Nach dem Mittagessen (leckeres Börek und Köfte!) fahren wir mit zwei kleinen Schulbussen nach Yenikapi zur S-Bahn-Baustelle. Es regnet ein bisschen. Vor den Bauzäunen erwartet uns die Archäologin, Frau Serhan Mutlu. Es regnet ein bisschen heftiger. Im Schlamm geht es langsam und vorsichtig abwärts in die Baugrube, in Bauzelte. Erst später wird uns bewusst, dass wir zu den wenigen privilegierten Menschen gehören, die diese einmalige archäologische Kultstätte besuchen dürfen: Pfähle eines Anlegestegs, eine Dachkonstruktion aus Ästen, ein Schiffsrumpf aus dem ältesten Hafenstädtchen des 5. nachchristlichen Jahrhunderts. Es regnet mittlerweile in Strömen. Wir werden in den Aufenthaltsraum der Archäologen eingeladen. Frierend und durchnässt bei heißem Tee interviewen die Schüler die Archäologin.

Die beiden Themen hängen deshalb zusammen, weil bei den Grabungsarbeiten für den U- und S-Bahnbau diese einmaligen historischen Funde zutage getreten sind. So fahren wir (es regnet immer noch heftig) mit der Straßenbahn nach Eminönü und werden im Gebäude der Handelsvertretung von Professor Dr. Barbaros Gönencgil herzlich willkommen geheißen. Bei Tee und Konfekt informiert er uns als Leiter der Umweltorganisation TÜRCEK über die Verkehrsproblematik in Istanbul und am Bosporus.

Abschließend spendieren unsere Gastgeber in einem urgemütlichen benachbarten Kellercafe noch einen Tee und wir organisieren den morgigen Tag: Auswertung der Recherche und Arbeit an den journalistischen Texten

Stimmen zum Tag

... enorm beeindruckend ...

... faszinierend, auf was für einem Boden wir stehen ....

... meine schmutzige Hose ist auch eine Stimme des Tages ...

... Der Kopf pitschnass, die Füße im Schlamm alles ok: tamam ...

... war teilweise schon recht abenteuerlich ...

... und es ist niemand in den Schlamm gefallen ...

... und niemand hat gemurrt, geklagt, sich beschwert ...

... Fachtermini lassen sich sehr schwer übersetzen ...

... jetzt bin ich genervt, ich verstehe gar nichts ...

... ein Lob an die Simultanübersetzerin Safiye, sie sagt das Wesentliche ...

... Es ist kalt, ich bin müde und kaputt, aber trotzdem ist es interessant und sehr schön ...

...wenn wir nicht bald zurückfahren, verliere ich mein deutsche Sprache ...


Archäologie im Schlamm

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