Rollstuhlbasketball an der RKS

Schon als die Rollstühle auf dem Schulhof aus dem Transporter geladen werden, ist das Interesse der Projektteilnehmer geweckt. Schnell werden die Räder eingesetzt und sofort rollen die ersten Waghalsigen kreuz und quer über den Hof. Dass es etwas regnet, scheint niemanden etwas auszumachen. Können wir damit jetzt auch zur Sporthalle fahren?, so die Frage eines Schülers. Michael Ortmann vom RSC, der die Einheit leitet und die Rollstühle mitgebracht hat, ist einverstanden. Ein geschickter Schachzug, denn so wird den Schülern ohne viele Worte bewusst, was sie noch nie in Betracht gezogen haben: gibt es beim Zebrastreifen eine Bordsteinkante? Welcher Sporthalleneingang ist ebenerdig? Nein, als Fußgänger macht man sich darüber wahrlich keine Gedanken.

In der Halle wird dann fleißig geübt: beschleunigen, bremsen, Richtungswechsel. Die Schüler fahren um Hütchen und Stangen und warten ungeduldig darauf, wieder dran zu sein, denn die Rollstühle reichen nicht für alle. Zwischendurch gibt es immer wieder Gelegenheiten, um Fragen zu stellen. So erfahren die Schüler zum Beispiel, dass auch nichtbehinderte Menschen, also Fußgänger aufgrund eines ausgeklüngelten Punktesystems im Rollstuhlbasketballteam mitspielen können.

Zum Abschluss findet natürlich ein richtiges Spiel statt. Langsamer Spielaufbau, Tempogegenstoß: alles ist dabei. Lauf- und Passwege, die die Schüler aus anderen Sportarten verinnerlicht haben, werden auch hier umgesetzt, genau wie der Jubel nach einem Punkteerfolg.

Am Ende sind alle müde und zufrieden. Vielleicht zeigen die Schüler es nicht so deutlich bei der Abschlussrunde, aber die Benotung (alle im Projekt Kinder stark machen angebotenen Sportarten wurden am Ende der Woche mittels Zeugnis bewertet) ist dann eindeutig: Rollstuhlbasketball ist sehr gut!

Die Zeugnisse sind also geschrieben und Rollstuhlbasketball somit vorbei und vergessen?

Wir denken nicht, denn ggf. wird es eine weitere Begegnung mit einem Oberstufensportkurs geben (Thema: Sport mit Handicap).

Und, Überraschung: Michael Ortmann hat uns Freikarten für die Rollstuhlbasketball-Europameisterschaft im Sommer zugesagt. Wir kommen bestimmt!


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