Träume einer Sommernacht im kalten Januar

Seit die Elfenkönigin Titania (zauberhaft Maria Athanassiou) mit ihrem Gatten Oberon (ideenreich Laura Albers) im Zwist lebt, ist die Stimmung im Zauberwald angespannt. Man wirft sich gegenseitige Untreue vor. Als Titania ein indisches Fürstenkind aufnimmt, eskaliert der Streit. Die Fronten zwischen den Naturgeistern sind verhärtet. Auch bei den Menschen ist einiges aus dem Ruder gelaufen und sämtliche Naturgesetze geraten ordentlich auseinander. Die Schauspieler um Felix Wiedergrün, der auch selbst als Thisbe mit auf die Bühne stieg, feierten zwei mitreißende Aufführungen. Das Schauspiel, in dem sich mehrere Handlungsstränge vereinigen, wurde als epochentypisches Stationentheater auf vier Bühnen dargestellt: Foyer, Aula (Hauptbühne, Nebenbühne, 1.Empore). Immer wenn die Naturgeister von der Empore in das Leben der Menschen eingriffen, wirkten die Liebespaare (glaubhaft dargestellt von Clara Huropp, Rafael Garrido-Onate, Gorana Radenovic und Daniel Gheorghiu) wie von Oberon und seinem Diener Puck (zum Dahinträumen Marie Anda) geführte Marionetten. Das Spiel der Akteure nahm rasch an Dynamik zu und man konnte jedem einzelnen Darsteller seine Spielfreude wahrhaftig ansehen. Die Besetzung war gut ausgewählt, jedoch hätten die jungen Mimen hier und da noch etwas lauter sein können. Als besonderes Highlight der Aufführungen stellte sich das Stück im Stück, aufgeführt von den Athener Handwerkern, anlässlich des Hochzeitsfests von Fürst Theseus (würdevoll Meltem Celik) und Gattin Hippolyta (parolibietend Fabienne Fleischhacker) heraus. Ein Glanzlicht war Denis Wochner als Pyramus mit seiner Thisbe. Auch Mond (Hassan Ahmad), Wand (Qadir Khan) und Löwe (Tamara Torbeck) spielten sich in die Herzen der Zuschauer. Man kann nur hoffen, dass Regisseure nicht so häufig kapitulieren müssen wie der bemitleidenswerte Peter Squenz (Mona Mann). Das ca. 90minütige Schauspiel war zu keiner Minute langweilig und einige Zuschauer bekannten, dass sie das Stück, auch wenn sie es schon ein paar Mal im Profitheater gesehen hatten, den Inhalt des Stückes durch diese fesselnde Inszenierung endlich verstanden haben. Die mit knapp 200 Zuschauern besuchten Aufführungen wurden mit reichlich Szenen- und Schlussapplaus zu recht belohnt.


Für weitere Sommerträume sorgten Elisabeth Nguyen, Jessica Staiger, Mical Isayas und Shakil Zaman. Das Bühnenbild wurde gestaltet von Yasmina Amakran, Niyat Isayas, Carolin Siech, Stella Umlauf und Clara Veit. Eigens für die Inszenierung hat Florian Reitz ein Elfenlied komponiert und eingeübt. Herr Reitz und Jonas Gabriel waren während der Aufführungen federführend für die Licht- und Tontechnik verantwortlich. Getränke und Snacks zum Dahinschmelzen bot der Förderverein Freundeskreis der Rudolf-Koch-Schule e.V. an.


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