10 Jahre PIT an der Rudolf-Koch-Schule

Drei Institutionen vereint

Die gemeinsame Arbeit von Lehrern, Polizei und Jugendhilfe mit Schülerinnen und Schülern hat sich für alle Beteiligten als sehr wertvoll erwiesen.
Die bislang nie dagewesene Verzahnung dieser drei Institutionen gewährt einen Einblick in die jeweilige Denk- und Arbeitsweise der anderen Profession, sie fördert den Austausch und das Verständnis und schafft Vertrauen. Die Schülerinnen und Schüler profitieren von der Professionalität und der authentischen Vermittlung der Trainingsinhalte und fühlen sich dazu eingeladen, von ihren Problemen im öffentlichen Raum zu berichten. Außerdem bekommen sie eine hilfreiche Anleitung für ihr Verhalten im öffentlichen Raum.

Die Entwicklung der Gewaltprävention an der RKS

Die Gewaltprävention spielte schon vor PIT an der RKS eine Rolle, immerhin entwickelte man u.a. die âAnti-Gewalt-Konventionâ, also eine Art Verpflichtung zum guten Umgang miteinander, die bis heute von allen Schülerinnen und Schülern, die neu an die Schule kommen, unterschrieben wird.

PIT brachte neuen Wind in die Gewaltprävention an der RKS. Das Erfolgsrezept ist einfach: Zunächst wurden Vertreter der Polizei (Gerhard Becker), der Jugendhilfe (Claudia Weigmann-Koch) und der Schule (Ingrid Drescher, Christine Rausch) gemeinsam und sehr professionell geschult. Diese intensive Arbeit schweißte das zukünftige Team bis zum heutigen Tag eng zusammen.
Des Weiteren musste sich die Schulleitung verpflichten, die Schulungen an der Schule durchzuführen, also die Klassen der Jahrgangsstufe 7 und auch Kollegen entsprechend freizustellen und Unterrichtszeit zu âopfernâ. Die gleiche Verpflichtung, nämlich Kollegen freizustellen, übernahmen auch die Polizei und die Jugendhilfe. In regelmäßigen Abständen wurden in den Folgejahren die PT-Schulen von der Projektleitung âkontrolliertâ bzw. zu Fortbildungstagen eingeladen, was für die Kontinuität und Weiterentwicklung des Projektes sehr wichtig war. Unbedingt zu erwähnen sei auch das Projekt âSicheres Offenbachâ, mit dessen Hilfe u.a. die Arbeit der Jugendhilfe in den Schulen finanziert wird.

Ein Erfolgsprojekt

Ist der Erfolg von PIT messbar? Sicherlich kann man Studien und Statistiken heranziehen, denn das Projekt wurde u.a. von der Universität Marburg begleitet und evaluiert und als gut und sinnvoll erachtet. Aber wie sehen das die Betroffenen, die Schülerinnen und Schüler? Inwiefern setzt bei ihnen eine Verhaltensänderung ein? Viele werden das Gelernte selten bzw. nur unbewusst anwenden. Einigen wird es aber bestimmt helfen, erst gar nicht in gefährliche Situationen zu gelangen bzw. sich als Beobachter korrekt zu verhalten. Deshalb unser Fazit: PIT ist ein erfolgreiches Präventionsprojekt!

Abschied von Gerhard Becker

Mit dem zehnjährigen Jubiläum verabschiedet sich Gerhard Becker aus dem PIT-Team, sein Kollege Peter Keller ist bereits voll involviert und wird die Arbeit übernehmen. Der Abschied fällt schwer, denn Gerhard Becker hat die PIT-Arbeit an der Schule geprägt. Ein Anruf genügte und er unterstützte Schüler, Lehrer oder die Schulleitung in schwierigen Situationen (Schlägerei, Diebstahl, Cypermobbing, â¦) mit Rat und Tat.

Wie funktioniert das PIT-Training eigentlich?

Aliyah Emily Yerima, 12 Jahre erklärt es uns:

Am Anfang des PIT-Trainings trafen wir uns im Kommunikationsraum. Wir wussten noch gar nicht so genau, was wir machen würden und schon ging´s los.

Herr Becker und Frau Weigmann-Koch stellten sich vor und wir spielten ein Spiel, bei dem man Klammern an sich klammern musste, die man sich gegenseitig abnehmen sollte. Danach besprachen wir, was wir tun würden, um eine andere Person zu provozieren (zum Beispiel eine andere Person ignorieren).

Dann spielten Herr Becker und Frau Weigmann-Koch uns etwas vor: Es handelte sich um eine Szene, in der jemand angerempelt wurde und wir sollten dann sagen, wer nach unserer Meinung der âRemplerâ war. Danach wurde es aufgedeckt.

Dann spielten Herr Becker und Frau Weigmann-Koch noch weitere Rollenspiele, bei denen sich die Beteiligten falsch verhalten haben. Diese Situationen sollten wir dann so nachspielen, wie es verlaufen wäre, wenn man sich richtig verhalten hätte. Bei extrem schwierigen Situationen haben wir vorher besprochen, wer welche Lösung vorspielt.

Danach spielten wir âObstsalatâ â das machte uns allen am meisten Spaß. Am Ende spielten wir noch ein Rollenspiel vor, bei dem ein Kind im Bus von drei anderen tyrannisiert wird. Wir sollten danach erzählen, wie man sich in solch einer Situation fühlt.

Das Training  hat, alles in allem Spaß gemacht und uns gezeigt, wie man sich in brenzligen Situationen verhalten muss und wie man es überhaupt vermeidet, in solche Situationen zu kommen.


Die Szenen zeigen  ein Rollenspiel:

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